Pflege

Pflege

Je nach Größe, Stoffart und Nutzungsart: Allgemein gilt, dass Quilts beim Waschen wegen der großen Saugfähigkeit der Wattierung sehr schwer werden. Das Hantieren eines so schweren Quiltes bedeutet eine große Belastung für Gewebe und Nähte, vor allem für die Quiltnähte selbst. Kleinere Quilts aus Baumwolle und gemischten Stoffen (z. B. mit Polyesteranteil) können im Wollprogramm in der Waschmaschine sanft gewaschen werden bei etwa 40 Grad. Ein sanftes Waschmittel für Wolle oder Buntwäsche ohne jegliche Bleichmittel ist geeignet, möglichst wenig davon verwenden, denn es muss ja wieder ausgespült werden. Nur leicht schleudern. Zum Trocknen in große, gut saugende Handtücher rollen und dann möglichst flach auslegen. In der warmen Jahreszeit kann man einen Quilt gut auf einer anderen Decke oder auf Handtüchern im Schatten trocknen lassen. Wenn der Quilt fast trocken ist, hänge ich ihn gerne mit vielen Wäscheklammern gesichert auf einer Leine so auf, dass er den Boden nicht berührt. So lasse ich ihn auch gerne über Nacht hängen, denn ein leichter Wind trocknet ihn völlig und macht den Quilt ohne Weichspüler wunderbar weich. Zudem duftet er dann nach leinengetrockneter Wäsche. Ich habe noch nie einen Quilt in einem Trockner gehabt und daher keine Erfahrung damit. Das Maschinentrocknen stellt sicher eine große und unnötige Belastung für das Gewebe dar.

Statt Waschen kann man Quilte, wie viele andere textile Stücke, einfach durch Hängenlassen im Freien an der Luft schonend wiederauffrischen.

Man kann auch gut einen Quilt in einer Badewanne von Hand waschen: einmal nur mit warmem Wasser, dann mit etwas Feinwasch- oder Wollwaschmittel waschen, zweimal spülen.

Alle meine Quilte werden nach der Fertigstellung recht warm oder sogar heiß gewaschen. Ein Quilt wird bei seiner Herstellung ständig und oft hantiert, hat sicher auch gelegentlich Bodenkontakt, vor allem, wenn er schon recht groß geworden ist. Neue Stoffe enthalten meist eine Appretur, die ich gerne auswasche. Durch das Waschen erhält der neue Quilt das gewünschte Aussehen eine bereits gebrauchten Quiltes und er wird weicher. Die Quiltnähte, gleich ob von Maschine oder von Hand gequiltet, treten viel deutlicher (plastisch) hervor, man kann jetzt die schönen Quiltnahtmuster viel besser sehen. Ein Quilt, der mit Absicht als reines Schauobjekt oder als textiles Kunstwerk und nicht zum Gebrauch z. B. als wärmende Decke hergestellt wurde, sollte, wenn nötig, besser in eine Fachreinigung gebracht werden.

Quilte sollten unbedingt vor direktem Sonnenlicht geschützt werden. Im Schlafzimmer heißt das: Vorhänge zu oder Rollo runter.

Quilte lagert man am besten flach ausgebreitet ohne Falten. Das kann man gut bei den Amischen sehen. Die Quilte, die sie zum Verkauf anbieten, liegen alle übereinander auf einem nicht gebrauchten Bett, meist in einem kleinen Zimmer nur für den Verkauf. Das Fenster zu diesem Zimmerchen ist stets zugehängt. Auf dem obersten Quilt liegt meist noch ein großes, abdeckendes Tuch. Kommt man dann als Kunde und interessiert sich für die Quilte, stehen entweder zwei amische Frauen oder Mädchen am Fuß dieses Bettes, die eine links, die andere rechts. Nach und nach schlagen sie einen Quilt nach dem anderen hoch zum Kopfteil des Bettes, so dass man die Quilte gut betrachten kann.

Muss man einen Quilt zur Aufbewahrung falten, so sollte man ihn nach einigen Monaten neu und anders falten. Sonst könnten permanente Falten entstehen, und einen fertigen Quilt kann man ja nicht mehr bügeln.

Bei all dem darf man jedoch nicht vergessen, dass sie Gebrauchsstücke sind. Folglich können bei aller Vorsicht Gebrauchsspuren entstehen, und das ist auch gut so. Schäden im Stoff können immer wieder geflickt und reparier werden. Denn was ist ein Quilt denn anderes als eine große Decke aus einzelnen Flicken? Und jeder Quilt wird wertvoller mit den Jahren und altert auf seine persönliche Weise mit individuellen Spuren. Ganz genauso wie wir.

 

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