Nähen

Etwas Näherfahrung mit einer Nähmaschine sollte man haben, wenn man sich an einen Quilt wagt, wobei es ausreicht, eine gerade Naht nähen zu können. Amischfrauen nähen ihre Quilte mit Tretnähmaschinen mit Pedal, da sie keine Elektrizität verwenden. Auch das geht. Damit will ich sagen, dass beim Quiltnähen die Anforderungen an die Nähmaschine recht gering sind. Es reicht vollkommen, wenn die Maschine vorwärts und rückwärts nähen kann. Selbst Zickzack ist nicht notwendig und wird beim Quiltnähen nicht gebraucht. Die einfachste Maschine tut es.

Die Nähte an den einzelnen Stoffstücken bleiben offen, das heißt, sie werden nicht mit Rückwärtsstichen verankert. Jede weitere Naht geht ja auch über eine frühere Naht, und so werden die Nahtanfänge und -enden einer früheren Naht durch die nachfolgende Naht gesichert.

Ich nähe seit meiner Kindheit ausschließlich mit Pfaff Maschinen, das war so bei mir zu Hause, und auch in der Schule hatten wir Pfaffmaschinen. In den USA hatte ich das große Glück, zwei gebrauchte Pfaffmaschinen (für wenig Geld) zu bekommen. Es waren Maschinen aus den 60er Jahren, und sie haben wunderbar für mich gearbeitet. Ein Amerikaner nennt so etwas „work horse“. Nun lebe ich in Deutschland ausgerechnet in Kaiserslautern, „der Stadt der Pfaff Nähmaschinen“. Hier habe ich meine Pfaff 230, in den 70er Jahren gebraucht gekauft. Sie wurde um 1957 hier in Kaiserslautern gebaut, ist also nahezu 70 Jahre alt. Diese Maschine hat keinerlei Elektronik, sondern arbeitet ausschließlich mechanisch. Sie ist enorm robust und schwer. Es ist eine Kastenmaschine, sie ist in eine Art kleinen Schrank eingebaut. Mit dieser betagten Maschine nähe ich alle meine Quilte hier in Deutschland. Ich will damit sagen, dass eine computergesteuerte hochkomplizierte Maschine wahrscheinlich viele tolle Dinge kann, die ich von meiner 230 nicht erwarten kann. Aber für das Quiltnähen, und darum geht es hier, ist das völlig überflüssig.